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Eine Vorliebe für Design-Objekte

Google findet für “Design” rund 10 Milliarden Ergebnisse. Das Wort «Design» hat sich inflationär ausgeweitet und findet heute Anwendung in allen Lebensbereichen. Im deutschsprachigen Raum bezog sich Design ursprünglich auf die Gestaltung von Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Diese Disziplin bezeichnet man heute als “Produktdesign”. Die Gestalter der hier vorgestellten Objekte sind alle ausgebildete Produktdesigner. Sie nutzen die Gelegenheit, neben ihrem Berufsalltag – frei von wirtschaftlichen und produktionstechnischen Zwängen – ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Auf diese Weise entstehen Objekte in Kleinauflagen oder als Unikate. Unterstützt und vermittelt durch Galeristen, finden diese Ob- jekte ihren Weg zu einer stetig wachsenden Sammlergemeinde.

Seit den 1990er Jahren wird für diese Art von Design der Begriff “Design Art” verwendet, der in der Fachwelt kontrovers diskutiert wird. Wie soll man diese Arbeiten einordnen? Als Kunst oder als Design? Es sind Arbeiten, die meist in Handarbeit und/oder mit Hilfe innovativer Produktionsmittel von den Designern selbst oder unter deren strenger Aufsicht hergestellt werden. Das Experimentieren mit Form, Material und Produktionsverfahren führt oft zu etwas Einzigartigem. Dank unkonventionellen, neuartigen Ideen werden hergebrachte Fertigungsmethoden hinterfragt und neuen Technologien der Weg zur Serienfertigung geebnet.

Als leidenschaftlicher Sammler interessiere ich mich für aussergewöhnliche Designobjekte aus den 1990er Jahren bis heute. Angefangen hat alles mit ein paar Stühlen. Aber nicht etwa Stühle, auf die man sich setzen kann, sondern mit Stühle, die man auch als Skulpturen bezeichnen könnte. Als Privatsammler kann ich nach meinen persönlichen Vorlieben auswählen und muss mich nicht kuratorischen Kriterien unterordnen, Gefallen steht vor Didaktik. Da ich meine Objekte auf Sockeln präsentiere, bezeichne ich sie gerne provokativ als “Stand Art”.

Das Online-Buch “Stand Art” ist eine Dokumentation meiner Design-Sammlung. Es enthält Kurzbiographien der Designer, Informationen zu den Objekten und persönliche Kommentare.

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