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Vom Beginn der Design-Sammlung

1997 entdeckte ich in der ersten deutschen Ausgabe des Männermagazins “GQ” einen Stuhl von Ron Arad. Ich bestellte den Katalog des Ron Arad Studios in London. Der “Tom Vac Chair” in der Carbon-Version weckte meine Aufmerksamkeit. Neben der organischen Form faszinierte mich das Material Carbon, das vor allem beim Bau von Sport- und Rennwagen sowie in der Raumfahrttechnik verwendet wird. Der “Carbo Tom” bildet somit den Grundstein meiner Design-Kollektion. Seitdem suche ich nach aussergewöhnlichem Design, besuche Museen, Galerien und Messen. Alles mit dem Ziel, interessante Objekte für meine Sammlung zu finden. Meine Auswahl treffe ich meist nach gestalterischer Innovation sowie technischer und handwerklicher Ausführung.

Der Kreis der Designsammler ist noch klein und so ergeben sich immer wieder überraschende Gelegenheiten für Kontakte und Begegnungen mit den Designern selbst. Für die Schweizer “Expo 2002” entwarf der Designer Frédéric Dedelley Sitzbänke aus geflochtener Weide für einen Pavillon am Neuenburgersee. Auf meinen Wunsch, eine Sitzbank zu erwerben, bat Dedelley die Ausstellungsleitung um Belegexemplare. Ohne diese kleine Intervention meinerseits wären wahrscheinlich alle seine Sitzmöbel im Besitz des Pavillonsponsors geblieben.

In meinen ehemaligen Büroräumen präsentierte ich die Kollektion der Designobjekte. Ich nutze den Ausstellungsraum auch für mich persönlich als erweitertes, externes Wohnzimmer zum Entspannen oder Lesen. Aus den paar Designbüchern hat sich mit der Zeit eine reich bestückte Fach-Bibliothek entwickelt. Als Anregung und zur Recherche konsultiere ich die Bücher und nutze daneben das Internet als wichtige Informationsquelle.

Der Mut, ungewöhnliche Wege zu gehen, um etwas Neues zu schaffen, zeichnet “meine” Designkünstler aus. Kreativität hat nichts mit Zeitgeist zu tun, denn visionäre Ideen müssen erst ausprobiert werden, um sie dann zu realisieren. Man muss auch bereit sein, Rückschläge in Kauf zu nehmen, denn nur so kann es Fortschritt geben.

Gelegentlich werde ich gefragt, was mit all den schönen Stücken dereinst geschehen soll. Ehrlich gesagt, mache ich mir darüber noch keine grossen Gedanken. Ich geniesse jeden Tag mein Privatmuseum, das mir sehr viel Freude bereitet.